Kunst im Fluc

IN DER KUBATUR DES KABINETTS - der Kunstsalon im fluc zeigt:

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Martin Moser Susanne Richter Martin Vesely


Martin Moser

Flaschentrockner (Lichtobjekt /2012)

In der Arbeit <Flaschentrockner 2012> zitiert Martin Moser das berühmte Motiv von Marcel Duchamp und transformiert eine ausrangierte Straßenlaterne mit Hilfe von PET-Flaschen zum interaktiven Leuchtturm.

240 kreisförmig angeordnete PET-Flaschen bilden das Display für ein mediales Lichtobjekt in Form eines Zylinders. In jeder einzelnen PET_Flasche steckt eine vielfärbige LED-Leuchte, die über einen Zentralcomputer angesteuert werden kann.

Der Computer verarbeitetDaten und Datenströme vom Ort selbst, die das Display in der Nacht in unterschiedlichenLichtzeichen und -abfolgenwiedergibt.

Dabei nimmt Martin Moser die Geräuschkulisse, sowie die unterschiedliche Lärmintensität des Pratersterns mit Hilfe am Turm positionierter Richtmikrofone auf und übersetzt Klang und Lautstärke des Pratersterns in pulsierende Lichtchoreografien.

Anders als die Arbeit von David Moises, die 2008 ebenfalls am Dach des Fluc positioniert war und der die Musik der Veranstaltungsstätte am Gebäude abgebildet hat, kehrt Moser den Informationsfluss um: Seine Lichtinstallation saugt die Geräusche der Umgebung auf: Der Leuchtturm firmiert als "negative Klanginstallation" zum schweigenden Zeugen einer urbanen Kakofonie.

 

 

Martin Vesely

Wenn Martin Vesely fotografiert, dann die den Fotos vorauseilende Fotografie, die den Motiven schon eingeschrieben ist. Darin liegt die Wahl seiner Sujets begründet: in den Landschaftsaufnahmen genauso wie in den Straßenbildern oder Monumenten. Womit diese spekulieren, ist das Bild, das von diesen übrig bleibt – als Erinnerung, die sich wie eine Fotografie ins Gedächtnis einschreiben soll. (Andreas Spiegel)

In der für das Fluc realisierten Installation von Martin Vesely ist die Fotografie nicht als geprintetes Medium, sondern als reales Bild präsent. Die Installation bietet durch ihre konstruktivistischen Gestaltungsmodi folgenden Rasterungen verschiedene  Ein- und Ausblicke in den Fluc Innen- und Außenraum.

Martin Vesely, *1974 Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Betreiber des Projektraumes VESCH, 2008 „Landform“, Galerie Momentum, Wien, 2006 „wazz up“, Fotogalerie Wien, 2005 „I can see clearly now“, Projektraum Krinzinger, Wien, lebt und arbeitet in Wien

 

Susanne Richter

In ihrer künstlerische Arbeit geht Susanne Richter sehr experimentell vor. Um den Inhalt kommunizierbar zu machen, verwendet sie den Begriff “Testreihen”. Es ist eine Liebe zum Material, das nicht als Träger einer Botschaft verwendet wird, sondern in seinen spezifischen Eigenheiten bearbeitet wird, um es zur Wirkung kommen zu lassen. Nicht nur unser Denken und Sehen sind angesprochen, sondern unsere taktile Wahrnehmung.

Susanne Richter: “Als ich über Yves Klein las, dass es ihm das Herz gebrochen hätte, das reine Pigment zu binden und es somit seiner Kraft zu berauben, konnte ich das gut nachfühlen. Ich lege viel Wert darauf, die spezifischen Eigenheiten eines Materials herauszuarbeiten, um es wirken zu lassen. Dafür sind eine Reihe von Experimenten notwendig, um eine passende Technik für das jeweilige Material zu entwickeln. Der Eingriff ist oft minimal und dennoch eine vehemente Erweiterung.”

Susanne Richters Testreihen bearbeiten das Thema der Sichtbarkeit. Im Fall von “Kores Film, 17  Blatt” (2012) zeigt sich eine performative Wirkung, äußert sich ein starker Ortsbezug.



Martin Moser: Flaschentrockner (Lichtinstallation 2012)
Martin Moser: Flaschentrockner (Lichtinstallation 2012)

Martin Vesely (2012)
Martin Vesely (2012)

Susanne Richter: 17 blatt koresfilm (Wandinstallation 2012)
Susanne Richter: 17 blatt koresfilm (Wandinstallation 2012)

Sponsoren