fluc
freitag 28. september 2007
ANGELIKA KÖHLERMANN LABELNACHT
RELEASEPARTY
villalog: zwei
Live:
villalog, Bruckmayer
DJs:
Hannes Surtmann (
Para Rec.),
Heinrich Deisl/Paul Poet (
skug)
Ein
Abend der Sonderklasse: villalog präsentieren live ihre neue
Platte zwei und bekommen dabei tatkräftige Unterstützung
vom japanischen Weirdo-MC Miss Hawaii, der auf zwei die Vocals beisteuerte.
Mr. Bruckmayer (Wipe Out, Fuckhead) ist auch live und stimmgewaltig
mit von der Partie. Hannes Surtmann, Labelchef von Para Rec. und die
skug-Autoren Heinrich Deisl und Paul Poet rocken die wheels of steel.
Und das alles im Rahmen einer Labelnacht der charmanten Angelika Köhlermann.
Party all night long!
CD-Info:
villalog:
zwei. Label: Angelika Köhlermann/hoanzl
Die
Veröffentlichung von villalogs neuem Album „zwei“
ist die konsequente Fortsetzung des ersten Albums „villalog“
(Para Rec.; 2003): Das 1998 in Wien gegründete Duo – Michi
Duscher, guit./ Marc Muncke; electronics – bleibt der toxischen
Melange aus analogen Electro-Beats und melodiös-psychotischen
Gitarrenläufen treu, erweitert indes auf „zwei“ das
2-Personen-Heimwerkertum auf ein 4-Personen-Live-Set. Dafür holte
man sich neben dem langjährigen Live-Schlagzeuger Bernhard Fleischmann
auch den japanischen Musiker und Weirdo-MC Teppei Ozawa (Miss Hawaii;
19t, Stora) ins Studio. villalog, gerngebuchte Band für Konzerte
und Festivals im In- und Ausland, spielten u.a. auf der „phonoTAKTIK“
2002 in New York und auf zahlreichen Veranstaltungen im Umfeld elektronischer
Live-Musik. Ihre Soundscapes hatten seit jeher ein Faible fürs
Cinephile, Kompositionen für Filme und Videoclips resultierten
ebenso daraus wie kontrolliert-ausufernde Auftritte.
villalog spielen auf „zwei“ in der klassischen Rockformation,
ohne Rock zu sein, dafür steht die Rhythmusmaschine mit einem
Bein am Dancefloor. Ein rohes, offensives, direktes Album ist es geworden:
Während die Basics des Erstlings noch am heimischen Rechner entstanden,
ist „zwei“ ein live eingespieltes Album, das in kompakter
Form improvisierte Live-Elemente und komponierte Grundmuster miteinander
vereint. Mit „zwei“ kann man sich diese Rhythmus- und
Sound-Mantras nun auch auf den Dancefloor zuhause holen und dazu headbangen.
villalog waren noch nie für irgendeinen Trend zu haben, zu komplex
und unvorhersehbar ist ihre Musik. Zeitlos? Klar, wenn es darum geht,
bewusst simpel gehaltene Muster so weit zu entschlacken, bis sie sich
in teils endlos dahinfließenden, teils schweißtreibenden
Sessions zu einem hypnotischen musikalischen Trip für Hirn, Herz
und Hüften verdichten. Hoher Wiedererkennungswert inklusive.
In den zwingenden Grooves und mäandernden Gitarren finden sich
zahlreiche Referenzen und Anspielungen zwischen Techno, Dub, Disco,
Krautrock und Westcoast-Sounds, die es zu decodieren gilt. Dabei bleiben
villalog immer eindeutig villalog. „zwei“ setzt dem Ganzen
noch eins drauf, Ozawas perkussiver Gesang zwischen Flüstern,
Schreien und überdrehten Stimmmodulationen sorgt immer wieder
für rhythmische Gegenparts. Gleich zu Beginn geht es mit „Kuri
kaeshi“ ordentlich zur Sache: Entweder man liefert sich dem
Beat, den Chords und dem aufpeitschenden Gesang aus, oder man lässt
es bleiben. Ein Rockknaller. Der Song „Westberlin“ gräbt
sich mit seinem parolenhaften Sprechgesang in die Verfallszeit des
kollektiven Gedächtnisses, wenn in einem Punk-Gestus „Ostzone“,
„UdSSR“ oder „Kosmonaut“ deklamiert werden,
um später bei „Immer wieder Echowaves“ in endlos
schlingernden Delay-Wellen aufzugehen. Und was passiert bei „Knatter
knatter“? Genau: Es knattert und kracht, Ozawa deliriert über
Fleischmanns repetitiven Beats. Am Ende der Reise von „zwei“
steht Versöhnliches, Musik für die dunkelblauen Stunden.
Unter diesen Vorzeichen war das Anheuern bei Gerhard Potuzniks kraut-
und japanophilen Label Angelika Köhlermann praktisch ein aufgelegtes
Heimspiel. Nach Veröffentlichungen von Didi Bruckmayer, Zeebee
oder Bunny Lake ist dem charmanten Wiener Label ein weiterer Coup
gelungen, schräge Electronica-Popmusik unters zuhörfreudige
und tanzwütige Volk zu bringen.
Text:
Heinrich Deisl
fluc
- immer eintritt frei - dj's ab 21Uhr - live ab 22Uhr
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