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wanne

In DER KUBATUR DES KABINETTS - der kunstsalon im Fluc zeigt:

Mittwoch, 25. Feber

Erholungsgebiet Industriegebiet ¶ ◉ ◎ ⨂

”Never to get lost is not to live” tunes by:
Marlene Engel
Verena Dengler
Armin Lorenz
Enver Hadzijaj
Páll Haukur
Beatrix Curran
Anna Barfuss
Bernhard Staudinger
Milica Balubdžić

Soundinstallation:
Erla Silfá Þorgrímsdóttir

Videoscreening:
Katharina Aigner
Bernhard Staudinger
Cordula Thym
Anna Barfuss
Malin Franzén

Kuratiert von Anna Barfuss

Mit freundlicher Unterstützung von Bundeskanzleramt und MA7

Erholungsgebiet Industriegebiet
 ¶ ◉ ◎ ⨂



Stream of thoughts, Herumwandern in der Stadt und im Erholungsgebiet in der Stadt. Getting lost im Industriegebiet. Den erschöpften Körpern eine körperliche Therapie verschreiben.
Das Feld von Ambient wird über Erschöpfung und recreation aufgespannt und in experimentellere und irritierendere Gegenden erweitert. Katharsis und clearing durch Noise. “Being at home in the unknown” (R. Solnit)
”The things we want are transformative, and we don´t know or only think we know what is on the other side of that transformation”.
(Rebecca Solnit, A field guide to getting lost)

Die Mixes und Playlists lassen mit den Bildern des Videoprogramms Reibungsflächen entstehen, und teilen mit ihnen einige Wahrnehmungsbedingungen: eine “körperliche Wahrnehmung”, im Sinne einer “Tasten-als-Sehen” Metaphorik, und eine Art räumlicher Präsenz.
Die Videos werden vor die Glasfront im Fluc projiziert und somit auch nach außen, auf den Bahnhofsplatz Praterstern.

Raum und Leere, entleerte Bilder, und eine Körperlichkeit, die durch ihre Oberflächenbeschaffenheit, ihre taktile Wirkung und ihre Weichheit eine Nähe erzeugt, oder den Blick nah heranlässt, aber dennoch distant bleibt, wie z.B. in der Arbeit “Essoufle” von Bernhard Staudinger oder bei Malin Franzén.
In “Essoufle” verwendet Bernhard Staudinger eine fein-nuancierte Bildsprache aus Räumen und Farben. Die Aura des Wartens, die sich auch auf die Einrichtung und auf stilllebenhafte Gegenstände absetzt, bildet mit dem Reflektieren von Vergangenem und Antizipieren von Zukünftigen eine Kreisbewegung.
Andere Arbeiten brechen den cinematoraphischen Zugang im klassischen Sinne auf: “walking - for Anna” von Katharina Aigner und “distance me close” von Cordula Thym wurden auf meine Einladung hin produziert, aus auf Spaziergängen gefundenen Bildern. Der wandernde Blick der Handkamera in einer losen Rahmung, recreation und clearing. Sich in den Gedanken und Eindrücken verlieren, die gesammelten Bilder wie einen stream of consciousness behandeln, aber wieder neu zusammensetzen.
“Lost on Tangente” (Anna Barfuss): eine Autofahrt sollte einen Weg abkürzen um etwas quality time mit dem Beifahrer zu gewinnen, nimmt aber über eine falsche Ausfahrt einen anderen Verlauf. Getting lost im Industriegebiet, lost in translation mit meiner Begleitung, und die unausweichliche Dringlichkeit von Zeit, die abläuft. In der Tonspur mischt sich ein auf dem Cello nachgespielter Soundtrackklassiker mit Übungs-noise aus dem Bereich der klassischen Instrumente. 
Malin Franzéns “Further in further out” und “Practice” zeigen Körper, die sich wie in einem Gruppenritual verschiedenen Übungen unterziehen, trust-exercises, sich ins dunkle Off fallen lassen und Hände, die die Körper auffangen. Eine Gruppe, die eine Person durch leere Räume trägt, vom Keller bis zum Dachboden.

Erla Silfá Thorgrimsdóttirs “Passion Hymns: Bootleg”: field recordings von in Reykjavík aufgenommenen Alltagssituationen, in denen die Sehnsüchte oder der “pursuit of happiness” der/des Einzelnen durchscheinen. 

In Enver Hadzijajs Mix “Late blooming & slow burning” tauchen lose remnants clubtauglicher Beats auf und verschwinden wieder, und lassen so unterschiedliche Nächte assoziieren.

Armin Lorenz geht im 2. Teil seiner Podcastreihe #ellipticallife Fragen von Kontinuität und Bewegung des “Alltäglichen” anhand eines Lauftagebuchs, Sounds und gesprochenen Textcollagen nach. “Ordinary affects are public feelings that begin and end in broad circulation, but they´re also the stuff that seemingly intimate lives are made of.” (Kathleen Stewart “Ordinary Affects”, Duke University Press, 2007)

Einnehmend irritierende tracks von Páll Haukur bewegen sich in einem Mäandermuster durch graukartenartige Abstufungen von Hell und Dunkel: “Being at home in the unknown” (Rebecca Solnit, A field guide to getting lost. “Never to get lost is not to live” (R.S.)

Weiters: eine von “Von Verena Dengler gechannelte Playlist des Erzengel Michael und den atlantischen Heilungs-Einhörnern®”, “Lost on Tangente, Autoradio” (Anna Barfuss), eine Playlist von Milica Balubdžić und ein Mix von Marlene Engel. Beatrix Currans Set lässt Sport Goth schon mal am Wiener Zentralfriedhof Sarg-Probe-liegen.


(Text: Anna Barfuss)


Zusätzliche Außeninstallationen in Kooperation mit Bundeskanzleramt und KulturKontakt Austria
Zonen des Übergangs

Nadja Bournonville
Maša Drndić
Karel Koplimets

Kuratiert von Ursula Maria Probst

Zonen des Übergangs
Im Rahmen der Kubatur des Kabinetts - dem Kunstsalon im Fluc am Wiener Praterstern und in Kooperation mitBundeskanzleramt und KulturKontakt Austria bespielen internationale Artist-in-Residence Künstlerinnen und Künstler die Außenflächen und die Billboardwände der Fluc-Architektur.
Angeregt durch den Diskurs um die politische, soziale und kulturelle Relevanz dessen, was Michel Foucault als “Andere Räume” und das Andere in der Gesellschaft bezeichnete, findet hier eine Auseinandersetzung mit selektiven Prozessen der Wahrnehmung, mit der Hinterfragung von Lücken in Kommunikationsabläufen und Erinnerungsprozessen unserer visuellen Kultur statt.
Wie gestalten sich räumliche Beziehungen? Michel Foucault hat zwischen Utopie und Heterotopie eine markante Unterscheidung getroffen. Während das eine meist unrealisiert bleibt, handelt es sich bei dem anderen um einen wirklichen Ort. Bezugnehmend auf eine relationale Ästhetik im Sinne von Gegenplatzierungen gewinnen die Projekte im Fluc Außenraum in ihrer politischen, sozioökonomischen und geschichtlichen Dimension an Relevanz.
Es entsteht durch die Platzierung im öffentlichen, urbanen Raum ein differenziertes Netz möglicher Beziehungen. Raum wird hier als Produkt unterschiedlicher gesellschaftlicher Praktiken aufgefasst. Wobei die physischen Eigenschaften und Funktionen sich mit sozialen, diskursiven und ästhetischen verschränken. Funktion wird hier verstanden als Kontingenz und Veränderbarkeit, als Integration von Unvereinbaren, Heterochronie sowie In- und Exklusionsmechanismen zeichnen die “anderen Räume” ebenso aus wie ihre Konstruierbarkeit.
Thematisiert wird dabei eine Reihe von Differenzbereichen. Gleichzeitig erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Billboard als Medium der Werbeindustrie, indem deren Strategien angeeignet werden, um wahrnehmungs- und gesellschaftskritische Fragestellungen zu artikulieren.

Nadja Bournonville, “What’s my line und “Wenn du wüsstest wohin”, aus der Serie “Blindfell”, 2014, Billboardinstallationen”
Nadja Bournonville ist eine schwedische Fotografin, die an der Glasgow School of Art und Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studierte. Derzeit wohnt sie in Berlin, wo sie an ihrem fünften Projekt “Blindfell” arbeitet. In dieser Serie thematisiert sie die optische Wahrnehmung als einen selektiven Prozess, dabei interessieren sie die beschwerlichen und begrenzenden Aspekte des Sehens als Folge der unbewussten, wählerischen und lückenhaften Kommunikation zwischen Auge und Gehirn. Oft werden die Protagonisten ihrer Bilder geradewegs ihres Wahrnehmungsvorgangs beraubt, während anderswo das bearbeitete Filmmaterial eine undefinierte Netzhaut darzustellen scheint. In diesem Zusammenhang sind die Bilder keine Orts- oder Zeitzeugen, sondern appellieren an unser Erinnerungsbewusstsein und hinterfragen dadurch, welche Spuren, Täuschungen oder Nachbilder es sind, die bleiben und sich in die Gegenwart immer wieder einmischen. Auch Ideen aus der Zeit, wo man glaubte, dass Fotografen alles zwischen Geisternund Gedanken fotografieren könnten, sind in ihrer Arbeit zu finden. Bournonville inszeniert und kombiniert dabei ihre analogen Schwarzweiß- und Farbbilder mit Collagen und Videos. Zwei Arbeiten werden aus der Series als Billboards am Fluc gezeigt.In “What’s my line?” benutzt sie Stillbilder aus dem amerikanischen Fernsehprogramm mit gleichem Namen, wo die Panels aus den 1950s sprachlos und gestikulierend hinter ihren Augenbinden sitzen. Daneben im “Wenn du wüsstest wohin” steht ein ebenso verlorenes Wesen mit verbundene Augen still auf einer Wiese.

Maša Drndić, On Nostalgia, 2014, Billboardinstallation
Longing for lost or imagined spaces and time, that, according to Svetlana Boym - one of the famous thinkers exploring nostalgia - is “at the very core of the modern condition”. Modern nostalgia is compelling as it can be the sentiment that characterizes physical displacement , but it also is more and more often experience of home. it´s a homesickness that occurs without leaving one´s home. Shaped through the fragmented, selective memories triggered by sounds, smells and taste, and by fetishistic, ritualistic as well as lethargic practices, nostalgia serves as a comfort zone, a safe getaway from the uncertainty of the future. It is often an internalized, intimate rebellion, a sluggish criticism of the present. Through observing nostalgic artifacts - objects, sounds, spaces - and nostalgic practices and rituals, this project aims to discuss these contradictory dimensions of nostalgia as global and local, inclusive and exclusive, retrograde and adoptive, reflective and reproductive, repetitive and impulsive sentiment. Through this project I wish to create a world for sentimental sub-consciousness, a space where the viewer is triggered to imagine, relate and remember.I wish to challenge a viewer to a game of associations, revoke intimate shelters, provoke a dialogue between memories, give more time to the temporary - a room for nostalgia.

Karel Koplimets, Case No 9. Monument to Crime, 2015, Fotoinstallation im Außenraum
My work on the billboard in front of Fluc mixes the aesthetics of advertisement and artwork. As the notion of the billboard is tightly connected to the world of advertisement and commercials, I decided to show a work which acts as a promotion to the next artwork I’m going to produce during my stay in the Artists in Residence Program of the Austrian Chancellery and KulturKontakt Austria.
The image that the viewer encounters on the billboard is a photograph of a common dwelling house in Austria, with the text of the title of the work (Case No 9. Monument to Crime) and my webpage address. My new work deals with the topics of abduction and kidnapping cases in Austria (e.g. Natascha Kampusch´s case), depicting also the facades of the houses that look well maintained and beautiful from the outside but could hide horrible stories behind them.
externer link www.karelkoplimets.com/

FB-EVENT : externer link




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