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wanne

IN DER KUBATUR DES KABINETTS - der kunstsalon im Fluc zeigt:

Mittwoch, 19. Feber

Außen:

Elisabeth Greinecker
Anna Hofbauer

Innen:

GLITTER
Poster von und für Bands aka Artists.

Zusammengestellt von Anna Ebner

DJ
A NEW CITY A NEW CAREER


ANNA HOFBAUER “Drei Spatheia” (Plakat-Installation im öffentlichen Raum, 2014)

Anna Hofbauer stellt zwar oftmals Fotografien aus, sie fotografiert aber genau wie viele andere Menschen auch einfach manchmal Dinge, die sie interessieren und um irgendwann andernorts nochmals nachsehen zu können, wie diese Dinge denn ausgesehen haben.

Das Foto das Anna Hofbauer, als Plakat ausproduziert, auf der Außenwand des Fluc zeigt, ist unter solchen Voraussetzungen im Archäologischen Museum in Istanbul entstanden. Es zeigt drei Amphoren, die laut dem Museum als Spatheia zu bezeichnen sind. Ein Amphorentypus der im 5. und 6. Jahrhundert nach Christi in Ravenna zum Einsatz kam. Nun denkt man vielleicht, dass Amphoren ja in erster Linie Gefäße sind, die man relativ leicht an den Henkeln herumtragen kann und dabei mediterranen Traditionsflair verbreiten.

Aber das Museum erklärt, dass diese Art von Amphoren sehr oft in Mauern, vor allem auch in Kuppeln, eingebaut wurden. Und zwar nicht als Scherben - ein klassisches Schicksal, das viele Einwegamphoren über die Jahrhunderte erlitten haben - sondern im Ganzen und um die Akustik des Raums zu verbessern. Nun weiß man als Betrachter dieser Amphoren aber trotzdem noch nicht mal, ob diese alt oder neu sind, was genau in ihnen war und warum sie - wenn sie denn je in Ravenna waren - heute in Istanbul sind. Das könnte man sicherlich alles rekonstruieren, aber das reizvolle Drama der Archäologie scheint ja zu sein, dass man es nie so ganz genau wissen kann, was denn nun passiert ist. Man kann nur annehmen, was einem am glaubhaftesten argumentiert erscheint. Dabei zeichnet sich zumeist ein häufiger Einsatz von Konjunktiven ab und ein letzter Rest der Rätselhaftigkeit und viel Platz für Interpretation schwingt trotzdem meistens mit.

Aber um das wer, was, wo das denn jetzt ist, geht es hier auch nicht, sondern eben eher um das Vage daran. Denn ob diese Tonobjekte nun je für die Verbesserung einer Raumakustik gesorgt haben oder nicht, sie erinnern an der Wand des Flucs sowieso irgendwie an Blasinstrumente oder Klangkörper.

So reizt auch an dieser Arbeit von Anna Hofbauer, dass sie hier ähnlich wie in ihren Skulpturen, die oftmals aus der Kombination von der sehr traditionsreichen und etwas angeberischen Bronze mit prekären, geometrisch verarbeiteten Holzresten eine Dialektik ins Zeitlose und Unverortbare einschlagen, scheinbar Unvereinbares zusammenführt.


ELISABETH GREINECKER “windstopper” (skulpturale Intervention im öffentlichen Raum, 2014)

Elisabeth Greinecker hat eine Lücke geschlossen!
Das Gebäude Fluc ist ja eine Art Ansammlung von Baukörpern. Die Wanne ist eine ehemalige Unterführung und oben drauf gibt es containerartige Bauteile, dazu ein ausgeklügelt geschmiedetes Geländer, eine Terrasse, eine Plakatwand, Halterungen für Blumenkästen und wirklich noch so manch anderes, was man hier aufzählen könnte. Vieles davon ist in einem schönen Mittelblau gestrichen und manches von anderen Gebäuden überführt worden.
Und zwischen all dem gab es da einen Spalt zwischen Boden und Gebäude. Nicht groß genug, um Assoziationen an einen modernistischen Stelzenbau zu erzeugen, aber dann doch viel zu groß, als dass man - Augen zu und durch - nur von einer Ritze hätte sprechen können. Diese Lücke, die bis dato mit einem Gitter zwar eingezäunt, aber nicht verdeckt war, wurde nun also von Elisabeth Greinecker ziemlich blickdicht gemacht.
Sie hat dafür in vier Blechplatten Ösen gestanzt und in einer fast schon MacGyverschen Manier eine temporäre Fixierung aus Kabelbindern erdacht. Dort, wo einst eine Lücke war, ist nun also eine Art ansehnliche Sockelzone aus Metall und ein wenig schwarzem, glänzenden Plastik entstanden. Somit ist Elisabeth Greineckers Werk eigentlich ein recht klassisches architektonisches Element, aber auch eine metallenes Objekt mit textilen Tendenzen, das modular und seriell aufgebaut ist. Industriell kommt das dann nicht nur in diesen beiden Eigenschaften daher. Auch das Material an sich versprüht einen post-industrial, leicht dystopischen Charme. Auf der Oberfläche des Blechs haftet nach wie vor der Schmierfilm, der solche Blechplatten während der Verarbeitung vor äußeren Einflüssen schützen soll. Dieser bildet Schlieren, die irgendwie sehr gut und etwas malerisch aussehen und damit auch das Blech zu einem Bildträger werden lassen. Dort, wo ein eingezäuntes Gelände war, ist nun ein Art niedriger Raum entstanden. Und dort ist es jetzt öfter windstill, als zuvor.


GLITTER (eine unvollständige Sammlung von Postern von Bands aka Artists, zusammengestellt von Anna Ebner, 2014)

Ohne ernsten wissenschaftlichen Anspruch präsentiert das Ausstellungsprojekt Glitter in annähernd musealem Umfang die visuellen Zeugnissen von so genannten “Künstlerbands”.
Über 60 Poster aus den 1970ern bis zur Jetztzeit. Plakate von Musikcombos die seriös, musikalisch, charmant, dilettantisch, privat, nur kurzzeitig, spontan, seit kurzem und seit Jahrzehnten von bildenden Künstlern und Künstlerinnen betrieben werden. Plakate die für die Straße, Museen, Musikclubs, Konzerthallen und Eckkneipen entstanden sind, für Orte an denen aus U- Musik auch mal E- Musik werden darf, und andersrum.
Hier finden sich Plakate von Vertretern des Hardcore, Techno, Punk, Chanson, diversen Elektronika- Subkategorien, sowie dem spätestens seit der digitalen Musiklibrary existierenden, irgendwie alles umfassenden Genres “Unclassified”.
Traditionsreiche popkulturelle Gestaltungselemente treffen auf expressiven Größenwahn, durchdachtes Grafikdesign und minimalen Informationsgehalt. Glitter zeigt Poster, die es selten, bis gar nicht zu sehen gibt, von Künstlern und Künstlerinnen, die größtenteils noch nie zuvor in ein und dem selben Kontext ausgestellt haben und dies vielleicht auch niemals tun werden.
Poster von KünstlerInnen und ihren Bands, die entweder mit ihrer Musik oder mit ihrer Kunst einem großen Publikum bekannt sind und von solchen, die bisher ausschließlich in Experten- und Liebhaberkreisen Aufmerksamkeit auf sich zogen - “music brought them together”, heisst es so treffend im Trailer des Films Glitter.

Mit Plakaten von:
[[[Altar:Thron]]] aka. Markus Krispel, Franz Zar / ABBC aka. Axel Koschier, Bernhard Rasinger, Beatrix Curran, Christian Ruchnewitz / A Kills B aka. Hugo Canoilas, João Ferro Martins / Albers aka.Ludwig Gerstacker, Hanno Millesi, Stefan Sandner, Christian Wallner / Ata Tak aka. Kurt Dahlke / Atzgersdorfer Technokollektiv aka. das Kollektiv / AVOIDANCE aka. Marcus Geiger, Martin Goodman, Hans Weigand, Heimo Zobernig / Bauch Bein Po aka. Ramesch Daha, Laleh Khorramian, Sula Zimmermann / Beauties of the Night aka. Christian Egger, Manuel Gorkievicz, Markus Krottendorfer, Alexander Wolff / Brainmanagerz aka. Stephen Mathewson, David Quigley, Thomas Geldmacher, Eloui Bass, Christian Schwarzwald, Dieter Preisl / Chiqueria aka. Nora Hansen, Camillo Grewe / Der Einzug Des Rokoko Ins Inselreich Der Huzzis aka. Hans Werner Poschauko, Mara Mattuschka, Andreas Karner / DD Kern & Philipp Quehenberger aka. DD Kern & Philipp Quehenberger / DeNIMBoYsays aka. Udo Bohnenberger / Every Sunday aka. Elisabeth Kihlström, Yuki Higashino / F For Ache aka. Dani Tull, Marnie Weber, Doug Harvey / Generalelektro aka. Atelierrecords aka. Daniel Pflumm & SVN / Glutamat aka. Therese Eipeldauer, DD Kern / Hall & Rauch aka. Benni Adams, Jan-Ole Schiemann, Timothy Shearer, Paul Trachtenberg / Halofern aka. Heimo Zobernig, Marcus Geiger, Richard Fleis / Hotel Morphila Orchester aka. Peter Weibel, Loys Egg, Paul Braunsteiner, Günther Dinold, Franz Dorfner, Franz Machek, Wolfgang Stelzer / Knights International aka. Guenther Bernhart, Julien Diehn, Christoph Meier, Nick Oberthaler / Kreidler aka. Alex Paulick, Andreas Reihse, Detlef Weinrich, Thomas Klein / Kunsthalle Schirn - In Concert aka.Martin Creed, Rodney Graham Band, Michaela Meise & Sergej Jensen, Martin Eder as Richard Ruin, Janine Gordon as Jahjah, Stephen Prina, Albers / Lago Morto aka. Nico Vascellari / Lederlust aka. Moritz Fiedler, Alex Wissel / Molto Brutto aka. Andreas Kunzmann, Fritz Grohs, Gerwald Rockenschaub, Gunther Damisch, Josef Danner / Nauseus Sedition aka. Alex Lawler / The Nights aka. Jörn Stoya, Pyrolator / Orlanding the Dominant with Gustav, Sissy Boys, SV Damenkraft aka. Katrina Daschner, Eva Jantschitsch, Sabine Marte, Gini Müller, Christina Nemec, Tomka Weiss, Tanja Witzigmann / The Party Boys aka. Marnie Weber, Donald Dunham, Fred Arbegas, Gillian McLeod, James Lee Duck, John Dyer / Der Plan aka. Frank Fenstermacher, Kurt Dahlke, Moritz R. / Pyrolator aka. Kurt Dahlke / Quintett im Atelier der Mal- und Zeichenschule Heinrich Knirr in München aka. Paul Klee, Walther Siegrist, Fritz Stubenvollstrasse, Franz Schmidt, Julius Labba / Sonic Youth Ausstellungsplakate Malmö Konsthal, Design Marnie Weber / Spirit Girls aka. Marnie Weber / Synthie Modul aka. Axel Koschier, Bernhard Rasinger, Karl Kühn / Toresch aka. Detlef Weinrich, Jan Wagner, Viktoria Wehrmeister / Trabant aka. Þorvaldur H. Gröndal, Gísli Galdur, Ragnar Kjartansson, Viðar Hákon Gislason / Titankatzen aka. Andre Butzer, Schorsch Kamerun, Albert Oehlen / U-J3RK5 aka. Rodney Graham, Frank Ramirez, Jeff Wall, Ian Wallace, David Wisdom / The Very Pleasure aka. Hans Schabus, Fritz Ostermayer, Oliver Welter / Visible Silence aka. Ted Riederer / Weber Michelson cover artwork by Michael Gumhold / Weisser Westen aka. Angela Fette & Phillip Schulze / Wernher von Brown Note aka. Julian Turner, Florian Pfaffenberger, Dario Wokurka / Yello aka. Boris Blank, Dieter Meier / Zither & Disc Jockey aka. Rosmarie Lukasser & Christian Ruchnewitz

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